„Bescherung“ ist erst Heiligabend!

Schadenverhütungsexperten raten deshalb allen Eltern, ihren Kindern mit Beginn der Adventszeit besondere Aufmerksamkeit zu schenken und folgende Tipps zu beachten:

  • Keinen trockenen Adventskranz kaufen.
  • Kerzenhalter aus feuerfestem Material verwenden.
  • Kranz nicht in Nähe von Heizkörpern, Vorhängen usw. aufstellen.
  • Brennende Kerzen nie unbeaufsichtigt lassen.
  • Abgebrannte Kerzen rechtzeitig auswechseln. Streichhölzer und Feuerzeuge an einem vor Kindern sicheren Ort aufbewahren. Wenn die Eltern dabei sind, können die Kinder mit Sicherheit alle vier Kerzen anzünden.

Silvesterfeuerwerk

Durch Unfug oder unachtsamen Umgang mit Silvesterfeuerwerk hat schon für so manchen das neue Jahr schlecht angefangen. Schwere Unfälle und Brände häufen sich in der Silvesterzeit.
Die Tatsache, daß Feuerwerksartikel frei verkäuflich sind, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier mit Sprengstoffen umgegangen wird.

Gute Ratschläge zum Jahreswechsel:

  • Feuerwerkskörper gehören nicht in Kinderhand.
  • Knallkörper, Raketen und dgl. nur im Freien verwenden.
  • Angezündete Knallkörper sofort wegwerfen.
  • Raketen nur senkrecht abfeuern, sicheren Standplatz (z.B. leere Flaschen in Flaschenkasten) auswählen.
  • Auf die Flugrichtung achten (Dächer, Vordächer, geöffnete Fenster).
  • Mit Feuerwerkskörpern niemals nach Personen werfen oder zielen.
  • Auf brennbare Gegenstände in der Nähe achten.
  • Löschmittel bereitstellen.

Kinderbrandstifung - Ein brennendes Problem!

Fast jeder vierte von der Kriminalpolizei wegen fahrlässiger Brandstiftung ermittelte Tatverdächtige ist ein Kind unter 14 Jahren, eine Zahl aus der Kriminalstatistik, hinter der sich oftmals unsagbares Leid verbirgt. Denn welche verheerenden Folgen das kindliche Spiel mit dem Feuer haben kann, liest man fast täglich in den Zeitungen: Tote, Schwerverletzte, zeitlebens Verstümmelte und Entstellte, verzweifelte Hinterbliebene, ganz abgesehen von den Sachschäden, die jährlich in die Millionen gehen.
Der hohen Zahl von Kinderbrandstiftungen und damit der Gefahr, daß zündelnde Kinder leichtfertig ihr eigenes Leben und das Unbeteiligter aufs Spiel setzen, kann nur durch eine pädagogisch sinnvolle Aufklärungsarbeit entgegengewirkt werden. Angesprochen sind in erster Linie die Eltern, da sie für das Tun und Lassen ihrer Kinder zu allererst die Verantwortung tragen. Die Aufklärung Ober die Gefahren des Feuers muss deshalb schon frühzeitig im Elternhaus beginnen. Darüber hinaus können Kindergarten, Vor- und Grundschule die elterliche Aufgabe wirkungsvoll unterstützen.
Einige grundsätzliche und wichtige Ratschläge für Eltern sind hier zusammengestellt:

Feuer ist heiß

Kleinkinder schon frühzeitig mit dem Feuer bekannt machen. Durch das langsame Hinführen eines Fingers zur offenen Flamme macht das Kind die erste, unangenehme Bekanntschaft mit dem Feuer. Die erste Vorsicht wird wachgerufen. Diese psychologische Einstimmung zum vorsichtigen Umgang mit Feuer ist die wichtigste Vorbeugungsmaßnahme gegen Brände jeder Art, denn sie wird den Menschen auf seinem ganzen Lebensweg begleiten.

Feuer fasziniert

Um den kindlichen Spiel- und Nachahmungstrieb zu befriedigen, Kinder unter Aufsicht den richtigen Umgang mit Streichhölzern, Feuerzeug oder Kerze beibringen. Die Unterweisung sollte sich an der geistigen Aufnahmefähigkeit, der Gemütsart und der Geschicklichkeit des Kindes orientieren.

Vorbild sein

Selbst mit gutem Beispiel vorangehen und Vorsichtsmaßnahmen treffen:

  • Streichhölzer und Feuerzeuge nicht achtlos herumliegen lassen, besonders nicht, wenn Kinder häufig alleine sind.
  • Kinder nicht zum Einkaufen von Zündhölzern schicken.
  • Kinder unter 10 Jahren niemals offenes Licht anvertrauen.
  • Kleinkinder niemals bei offenem Licht unbeaufsichtigt lassen.

Mit strikten Verboten, Abschreckung oder Angst erreichen Eltern nur den gegenteiligen Effekt, denn sie wecken nicht nur die Neugier, sondern auch den Trotz des Kindes mit der Konsequenz, dass das Kind in aller Heimlichkeit zündelt. Und gerade das ist die größte Gefahr.

Grillgeräte

In der warmen Jahreszeit sind holzkohlebetriebene Grillgeräte in Garten, auf Balkonen, auf Campingplätzen und dergleichen die Renner der Saison. Bei unsachgemäßem Umgang können leicht Brand- und Unfallgefahren entstehen.

Deshalb:

  • Auf sicheren Stand des Gerätes achten.
  • Ausreichenden Sicherheitsabstand zu brennbaren Gegenständen (Gardinen, Sonnenschirme, Girlanden, etc.) einhalten.
  • Kinder nicht in die Nähe der Feuerstätte lassen.
  • Keine brennbaren Flüssigkeiten zum Entzünden oder "Nachzünden" verwenden. Nur handelsübliche Kohleanzünder verwenden.
  • Holzkohlereste nicht achtlos auskippen, sondern mit Wasser ablöschen.
  • Sicherheitshalber sollte stets ein Löschgerät (z.B. Feuerlöscher, gefüllter Wassereimer) bereitgehalten werden.

Übrigens: Geruchsbelästigungen lassen sich vermeiden, wenn abtropfendes Fett in speziellen Grillpfannen aufgefangen werden kann.

Fernsehtipp

Fernsehen und nun auch Video haben sich in unserem täglichen Leben fest etabliert. (Bösewichter wie J. R., unbesiegbare Muskelprotze, Katastrophen oder Trottel aus diversen Kompanien und Doppelgänger sorgen für Nervenkitzel oder strapazieren zumindest die Lachmuskulatur). Bei aller Begeisterung für Action und Komik sollte jedoch nicht vergessen werden, daß selbst die ausgefeilteste Technik einer stundenlangen Belastung nicht immer standhalten kann. Ein überhitzter Fernsehapparat hat schon so manchen Wohnungsbrand mit oftmals schlimmen Folgen ausgelöst. Damit der Nervenkitzel nur auf der Mattscheibe und nicht in den eigenen vier Wänden stattfindet, sollten

folgende Ratschläge beherzigt werden:

  • Fernsehgerät vor Überhitzung schützen und dem Gerät öfter mal eine Pause gönnen.
  • Stets für eine gute Be- und Entlüftung des Gerätes sorgen, besonders dann, wenn es in Möbel eingebaut ist.
  • Be- und Entlüftungsöffnungen nicht durch Zierdecken, Zeitschriften, Papier und dergleichen abdecken.
  • Eingeschalteten Apparat nie unbeaufsichtigt lassen. Bei längerer Abwesenheit Netz- und Antennenstecker ziehen.
  • Bei verdächtigen Symptomen wie ungewöhnlichen Bildstörungen oder Brandgeruch den Fernseher sofort abschalten und den Stecker ziehen.

Und wenn es dennoch einmal brennt:

  • Gerät abschalten und Netzstecker ziehen.
  • Rückwand des Gerätes mit einer Wolldecke (keine Kunstfasern!) abdecken, um den Brand zu ersticken.
  • Bei allen Löschversuchen nur seitlich des Gerätes stehen, um sich nicht der Gefahr einer Implosion der Bildröhre auszusetzen.

Tolle Tage - „Narrensicher“

Das närrische Großereignis wirft seine Schatten voraus. In den kommenden Tagen erreicht der Fasching seinen Höhepunkt. Narren und Jecken und solche, die es sein wollen, beherrschen dann mit oftmals närrischem Übermut das Leben in unserem Lande. In Wirtschaften, Diskotheken, Ball- und Festsälen oder zu Hause im eigenen Partykeller oder in der guten Stube gibt sich die Narrenzunft mit phantasievollen und leuchtenden Kostümen bei "Helau", "Alaaf" und "Tschinderassabum" ein Stelldichein. Wenn die Musik ertönt und sich die Polonäse in Gang setzt, dann werden die kleinen und großen Sorgen und Nöte des Alltags beiseite geschoben. Bei aller Ausgelassenheit sollte jedoch auch daran gedacht werden, dass gerade die "heiße Phase" des närrischen Treibens viele Gefahren in sich birgt. sich diejenigen, die für Massenveranstaltungen weniger übrig haben und es vorziehen, mit Freunden, Bekannten und den "lieben" Nachbarn in den eigenen vier Wänden zu feiern,

hier einige Tipps:

  • Bei der Dekoration der Wohnung oder des Partykellers darauf achten, daß Luftschlangen, Girlanden und Lampions nicht mit offenem Feuer oder Heizstrahler in Berührung kommen können.
  • Brennende Kerzen niemals unbeaufsichtigt lassen, insbesondere zu vorgerückter Stunde, wenn vielleicht einige Gäste nicht mehr ganz so nüchtern sind.
  • Mit glimmenden Zigarettenkippen nicht achtlos umgehen, da diese schnell einen Brand entfachen können.
  • Volle Aschenbecher in Blecheimer entleeren.
  • Für Kostüme kein leichtbrennbares Material verwenden. Eine originelle Verkleidung muss noch lange nicht sicher sein.

Heimwerker

Do-it-yourself mit Verstand und Vorsicht Etwa 12 Millionen Heimwerker sind gegenwärtig in der Bundesrepublik "tätig". Dabei entstehende Schadenfälle sind fast immer auf Unaufmerksamkeit, Leichtsinn, Missachtung oder Unkenntnis der Sicherheitsbestimmungen und nicht zuletzt auf die Überschätzung der eigenen handwerklichen Fähigkeiten zurückzuführen. Damit Kosten sparendes Heimwerken nicht zu einem gefährlichen Freizeitvergnügen wird,

hier einige Tipps von Schadenverhütungsexperten:

  • In der Heimwerkstatt stets für Sauberkeit und Ordnung sorgen. Werkzeug pflegen und elektrische Maschinen regelmäßig warten und überprüfen lassen. Darauf achten, dass leichtbrennbares Material, wie Benzin- oder spiritusgetränkte Lappen, nicht herumliegt.
  • Nur Bohrer, Stichsägen, Schleif- und sonstige Arbeitsmaschinen verwenden, die den Sicherheitsvorschriften entsprechen und mit vorgeschriebenen Schutzeinrichtungen ausgestattet sind.
  • Beim Bohren in Wände an versteckte Strom- und Wasserleitungen denken. Elektronische Metallsuchgeräte helfen Risiken vermeiden und Unfälle durch elektrischen Strom verhindern.
  • Elektrische Geräte nach der Benutzung vom Stromkreis trennen.
  • Defekte elektrische Geräte, Kabel oder Stromleitungen niemals selbst reparieren. Das ist Aufgabe des Fachmannes.
  • Farben und Lösungsmittel sind feuergefährlich und entwickeln gesundheitsschädigende Dämpfe. Deshalb für eine ausreichende Luftzufuhr in der Werkstatt sorgen und nach Beendigung der Arbeiten offene Dosen und Flaschen wieder fest verschließen.
  • Werkzeug, Maschinen, Farben, Lösungsmittel und sonstige Materialien unbedingt vor dem Zugriff durch Kinder sichern.
  • Stets auf die Arbeit konzentrieren, denn schon die kleinste Ablenkung kann gefährliche Folgen haben.

Fett - Friteusen - Fondues

Friteusen sollten niemals unter eingeschalteten Dunstabzugshauben betrieben werden. Leichtflüchtige Fettbestandteile bilden mit ausreichender Luftverwirbelung leichtentzündliche Gemische. Auf Überhitzung des Frittierfettes achten, nur hoch siedende Fette, keinesfalls normales Haushaltsöl zum Frittieren verwenden.
Ausreichend erwärmtes Frittierfett hat Temperaturen von weit über 100 °C. Gerät Wasser, z.B. in Form von Eis bei tiefgekühltem Frittiergut, in heißes Fett, verdampft es sofort. Dabei tritt eine erhebliche Volumenzunahme ein. Zum Vermerk: Aus einem Liter Wasser entstehen etwa 1.700 Liter Wasserdampf. Es kommt zum eruptionsartigen Überschäumen des Fettes, das sich bei entsprechender Luftverwirbelung schlagartig entzünden kann (Fettexplosion).

Merke: Bei brennendem Fett niemals mit Wasser löschen, sondern Pulverlöscher oder noch besser eine Löschdecke benutzen.

Bei Fondues, Raclettes, Feuerzangenbowlen etc. werden die Öfchen (Rechauds) mit Spiritus (Flammpunkt unter 21° C) betrieben. Der Umgang mit dieser leichtentzündlichen Flüssigkeit erfordert besondere Vorsicht. Niemals in noch heiße, ausgebrannte Behälter Brennstoff nachgießen. Für alle Fälle immer ein angefeuchtetes Handtuch oder Küchentuch zum Ersticken der Flammen bereithalten.

Niemals Benzin, Feuerzeugbenzin o.ä. verwenden. Explosionsgefahr!

Löschmittel (z.B. Feuerlöscher, Löschdecke) griffbereit halten.

Urlaubszeit - Das Haus steht leer

Viele Brände haben technische Ursachen, z.B. heißlaufen von Motoren, Kurzschluss, Überhitzung von Geräten usw.. Solange jemand zu Hause ist, kann ein Defekt oft rechtzeitig bemerkt und damit Schaden verhindert werden.
Sind Haus oder Wohnung vorübergehend unbewohnt, z.B. weil Sie im Urlaub sind, liegen die Dinge anders. Die Gefahr eines Einbruchs, einer Brandstiftung oder eines technischen Defektes, der zu erheblichen Schäden führen kann, steigt. Deshalb sollten Sie rechtzeitig Vorsorge treffen, und zwar durch

Technische Maßnahmen:

  • Wasserleitungen, insbesondere Geräteschläuche (z.B. Waschmaschine, Spülmaschine) abstellen.
  • Sämtliche elektrische Stromkreise (soweit möglich) unterbrechen ggf.. Sicherungen ausschalten.
  • Antennenstecker und Netzstecker von empfindlichen elektronischen Geräten, z.B. Fernseher, herausziehen.
  • Keine brennbaren Flüssigkeiten und Gase (z.B. Spraydosen) in der Nähe von Wärmequellen lagern.

Vorbeugende Maßnahmen:

  • Sämtliche Außentüren (Haustüren, Terrassen- und Balkontüren, Kellertüren) fest verschließen. Abdeckungen von Lichtschächten, Kellerfenstern usw. sichern.
  • Sämtliche Türen im Haus schließen (jedoch nicht abschließen), um Rauch- und Brandausbreitung zu verhindern.
  • Brennbares Material, z.B. Altpapier, Autoreifen und dergleichen im Außenbereich entfernen (dem Brandstifter das Material wegnehmen). Ordnung und Sauberkeit hilft Brände verhüten.
  • Nachts für Außenbeleuchtung sorgen, Licht schreckt Einbrecher und Brandstifter ab.
  • Feuergefährliche Stoffe, die zur Selbstentzündung neigen, z.B. ölige/fettige Lappen, entfernen.
  • Nachbarn um Beaufsichtigung der Wohnung bzw. des Hauses bitten, ggf. Schlüssel überlassen. Urlaubsanschrift hinterlassen.
  • Löschmittel bereitstellen.

Elektirzität - Hilfreich aber gefährlich

Besonders in der Landwirtschaft Defekte, nicht ordnungsgemäß hergestellte, betriebene oder unterhaltene elektrische Einrichtungen können zu Unfällen oder Bränden führen,

deshalb:

  • Fest verlegte Leitungen gegen mechanische Beschädigungen, z.B. durch Anstoßen oder Anfahren schützen. Leitungen soweit wie möglich unter Putz legen oder Kunststoffrohre verwenden.
  • Bewegliche Leitungen so legen, dass sie nicht zertreten, überfahren, eingeklemmt oder von Tieren zerbissen werden können.
  • Elektrische Leuchten in Heu- und Strohböden nur an solchen Stellen befestigen, an denen sie nicht mit Erntegut zugedeckt werden können. Die Schaltstellung der Schalter für diese Leuchten durch Kontrolllampen erkennbar machen.
  • Nur Geräte und Leuchten dem VDE- und GS-Prüfzeichen verwenden und die Herstellerhinweise unbedingt beachten.
  • Für die Tieraufzucht nur Wärmestrahler einsetzen, die vom Hersteller auch als solche ausgewiesen sind. Sie müssen mit einem Schutzschirm und -gitter abgeschlossen und tropfwassergeschützt sein.
  • Wärmestrahler an einer genügend tragfähigen Kette aus rostfreiem Metall aufhängen und darauf achten, dass die Anschlussleitung fest mit dem Gerät verbunden ist und die vom Hersteller angegebenen Sicherheitsabstände zu Tieren und brennbaren Bauteilen und Stoffen eingehalten werden.
  • Nur ordnungsgemäße Sicherungen verwenden. Sicherungen niemals flicken oder überbrücken. Das bedeutet Lebens- und Brandgefahr.
  • Beim Einsatz von Heiz- und Wärmeerzeugungsanlagen (z.B. Stallheizungen, Körner- und Grünfuttertrockungsanlagen) Aufstellungs- und Sicherheitsbestimmungen der Betriebsleitung streng befolgen. Darauf achten, dass diese Geräte einschließlich der Rauchrohre nicht mit brennbaren Stoffen in Berührung kommen können.
  • Eingeschaltete elektrische Geräte und Motoren nicht unbeaufsichtigt lassen und nach der Benutzung vom Stromkreis trennen.
  • Nur geschlossene Motoren verwenden, um Brandgefahr zu vermeiden. Motoren nicht mit Decken oder Kästen zudecken, damit ausreichende Kühlung gewährleistet ist. Heu und Stroh auf Motoren bedeutet akute Brandgefahr.
  • Festgestellte Mängel an elektrischen Anlagen und Motoren unverzüglich und nur vom Fachmann beseitigen lassen.

Und noch ein Hinweis: In Scheunen, Ställen und auf Dachböden niemals rauchen oder mit offenem Licht umgehen!

Sicherheitstipps für Landwirte

In kaum einem anderen Wirtschaftszweig ist die Brandgefahr so groß wie in der Landwirtschaft. Jahr für Jahr fallen hier dem Feuer Millionenwerte zum Opfer. Viele Brände wären sicherlich vermeidbar gewesen. Oft lag es nur daran, dass die Gefahr nicht bekannt war nicht rechtzeitig erkannt oder unterschätzt wurde.

Unwissenheit, Leichtsinn und Fahrlässigkeit sind Ursachen, die sich mit Achtsamkeit und Sorgfalt bekämpfen lassen. Dazu sind oftmals nur einfache aber wichtige Sicherheitsregeln zu beachten. Einige davon haben Schadenverhütungsexperten zusammengestellt:

Gefahr im Heu vermeiden

Eingelagertes Heu und Stroh neigt aufgrund chemischer Reaktionen zur Selbsterhitzung und Selbstentzündung, deshalb:

  • Erntegut nur trocken einfahren und ab dem zweiten Tag nach der Einlagerung etwa drei Monate lang regelmäßig Temperaturkontrollen durchführen.
  • Temperaturmessungen mit einer Heumesssonde an verschiedenen Messpunkten im Stapel durchführen. Eine oberflächige Besichtigung des Heustockes oder eine Messung mit der Hand reicht nicht aus. Die Heumesssonde ist für relativ wenig Geld im Fachhandel erhältlich.
  • Bei Erwärmung des Lagergutes auf Temperaturen zwischen 50° C und 70° C besteht bereits Brandgefahr die eine regelmäßige Messung des Heustocks in Zeitabständen von fünf Stunden erfordert. Sofort die Feuerwehr alarmieren, wenn der Heustock eine Temperatur von über 65° C erreicht, damit rechtzeitig geeignete Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden.

Brandgefahr durch Düngemittel

Verschiedene Düngemittel neigen bei Einwirkung von Feuer aber auch schon bei geringer Wärmezufuhr zur Schwelzersetzung. Gebrannter Kalk kann sich bei Zutritt von Feuchtigkeit so stark erhitzen, dass brennbare Stoffe wie Heu, Papier, Torf und Holz entzündet werden können, deshalb:

  • bei der Lagerung insbesondere von ammoniumnitrathältigem Düngemittel, darauf achten, dass diese vor starker Erwärmung (z. B. durch Lötarbeiten, Beleuchtungskörper elektrische Kabel und Motoren, Dampfleitungen, heiße Motorabgase) geschützt sind.
  • Brandkalk so befördern und lagern, dass dieser weder feucht werden kann, noch mit brennbaren Stoffen in Berührung kommt.
  • Brandkalk und Düngemittel niemals zusammen und nur auf geeignetem Untergrund, und nicht auf oder an brennbaren Trennwänden lagern.
  • Im Zweifelsfalle den Händler oder einen Fachmann fragen, welche Stoffe sich gefahrlos zusammen mit anderen lagern lassen.