Allgemeine Informationen

Bei Brandschutzkatastrophen sterben
80%
an den Folgen des giftigen Brandrauches,
und nur 20% an den Verbrennungen.

Gefahrenquelle Nummer 1: Rauch

Brandtote sind Rauchtote

80 Prozent aller Brandopfer verbrennen nicht - sie ersticken an dem entstehenden giftigen Brandrauch. Diese traurige Erkenntnis gilt für Brände in privaten Wohnungen ebenso wie für Katastrophen großen Ausmaßes, z. B. im Düsseldorfer Flughafen 1996, wo 17 Menschen einer Rauchvergiftung erlagen.

Der Rauch ist bei einem Brand das größte Problem für die Menschen im Gebäude und für die Feuerwehr. Die Folgen sind dramatisch: Innerhalb von weniger als drei Minuten sinkt durch den entstehenden Rauch die Sichtweite so weit ab, dass betroffene Personen die Orientierung verlieren und sich nicht mehr in Sicherheit bringen können. Erschwerend kommt die hohe Kohlenmonoxid-Konzentration hinzu. Diese steigt im Laufe des Brandes sprunghaft an und führt von Kopfschmerzen über zunehmende Vergiftungen und Bewusstlosigkeit bis zum Tod.

Verhalten im Brandfall

Kühlen Kopf bewahren

Ob im Hotel, Einkaufszentrum oder Flughafen: Wenn es brennt, kommt es auf schnelle Reaktionen und die richtigen Schritte im richtigen Augenblick an, weil oft nur wenige Minuten zur Verfügung stehen, bevor Rauch oder Flammen den Weg abschneiden.

Die wichtigsten Verhaltensmaßnahmen sind:

  • Sehen Sie sich die Fluchtwege an, damit Sie sie im Brandfall schnell und sicher finden!
  • Fliehen Sie in einem mehrstöckigen Gebäude in der Regel immer nach unten!
  • Halten Sie sich stets am Treppengeländer fest, denn Menschen in Panik nehmen keine Rücksicht auf andere!
  • Benutzen Sie unter keinen Umständen Aufzüge: Diese werden zur tödlichen Falle, wenn sie sich mit Rauch füllen oder nach einem Stromausfall stecken bleiben!
  • Reißen Sie Türen niemals hektisch auf, sondern öffnen Sie sie vorsichtig und ziehen sie gleich wieder zu, falls sich dahinter schon eine dichte Rauchschicht gebildet hat!
  • Wenn Sie den Raum, in dem Sie sich befinden, nicht mehr verlassen können, dichten Sie die Ritzen und Spalten an der Tür mit nassen Laken oder Handtüchern ab, um ein Eindringen des Rauchs zu verhindern!
  • Hängen Sie große Laken zum Fenster hinaus, um zu signalisieren, wo noch Menschen auf Hilfe warten!

Gesundheitliche Folgen

Verbrennungen überlebt, am Rauch gestorben

Was ist die größte Gefahr bei Bränden?
Der Rauch. 40 bis 70 Prozent der mit Brandverletzungen eingelieferten Patienten sterben nicht wegen der verbrannten Körperoberfläche, sondern wegen Lungenkomplikationen infolge des giftigen Brandrauchs.
Woran liegt das?
Verletzte, die ein so genanntes Inhalationstrauma erlitten haben, also toxische Substanzen eingeatmet haben, bilden akut oder auch erst nach drei bis fünf Tagen Lungenveränderungen aus, die Sauerstoffaufnahme und -austausch massiv erschweren bzw. unmöglich machen. Wenn solche Rauchgasverletzungen vorliegen, dann hat der Patient schlechte Überlebenschancen. Ein Beispiel: Bei Verbrennungen der Körperoberfläche von 21 bis 40 Prozent sterben nur zwei Prozent der Patienten. Haben diese zusätzlich ein Inhalationstrauma erlitten, steigt diese Rate rapide auf 38 Prozent an.

Selbst bei Verbrennungen von 61 bis 80 Prozent überleben noch drei Viertel der Geschädigten, wenn keine Lungenverletzung vorliegt, jedoch nur ein Drittel, wenn das Inhalationstrauma hinzukommt.
Was macht den Brandrauch so gefährlich?
Je nach Brandursache enthält der Rauch giftige Substanzen, die über die Lunge in den Organismus gelangen und die Lungenoberfläche beschädigen. Das sind zum Beispiel Kohlenmonoxid, Salzsäure oder Zyaidverbindungen, die etwa beim Brand von Kunststoffverblendungen entstehen können.
Wie können sich Menschen im Brandfall gegen diese Gefahren schützen?
Leider nur sehr schlecht. Oft ist die Rede von dem feuchten Taschentuch, das man sich vor Nase und Mund halten solle. Damit lässt sich aber weder das Kohlenmonoxid aus der Atemluft filtern, noch hält das Cyanverbindungen ab oder die Partikel, die zur Bildung von Salzsäure führen. Deshalb bleibt nur die Hoffnung darauf, dass die jeweiligen Betreiber der Gebäude für einen ausreichenden Brandschutz gesorgt haben, also vor allem für gute Rauchabzugssysteme und leicht zu findende, kurze Fluchtwege.